Herbstgewitter Ÿber DŠchern
Reinhard Mey
Herbstgewitter Ÿber DŠchern, Vogelstšber voller Zaun.
FrŸhjahrssturm im Laub vom Vorjahr.
Sommerwind in reifem Korn.
HŠtt ich all das nie gesehen.
Seh fŸr alles andre blind.
Nur den Wind in Deinen Haaren.
Sagt ich doch, ich kenn den Wind !
StraÃenlŠrm und Musikboxen, wehn ein Lied irgendwo her.
DŸsen grollen, lachen, rufen.Plštzlich Stille ringsumher
HŠtt ich all das nie vernommen.
WŠr fŸr alles Taub und hšrt.
Nur ein Wort von Dir gesprochen.
Sagt ich doch, ich hab gehšrt !
Bunte BŠnder und Girlanden, Sonne nach durchzechter Nacht
Neonlicht im Morgennebel.
Kurz bevor die Stadt erwacht.
WŠr mir das versagt geblieben.
HŠtte ich nur Dich gesehn.
Schlieà ich Ÿber dir die Augen.
Sagt ich doch, ich hab gesehn !
Warten, hoffen und aufgeben, irren und Ratlosigkeit.
Zweifeln, glauben und verzeihen.
FreudentrŠnen, Trunkenheit.
HŠtt ich all das nie erfahren.
HŠtt ich all das nie erlebt.
Schlief ich ein in deinen Armen.
Sagt ich doch, ich hab gelebt !